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Sauerstoff ist lebensnotwendig und lebensgefährlich zugleich

Vor über 3,5 Milliarden Jahren bestand die Erdatmosphäre noch zu 80% aus Wasserdampf (H2O2), zu 10% aus Kohlenstoffdioxid (CO2), Schwefel und Stickstoff. Die ersten Einzeller gewannen ihre Energie ausschließlich auf anaerobe Weise, da es noch keinen Sauerstoff gab. Im Laufe der Evolution sollte sich dies ändern, denn einige Organismen, wie z.B. die Blaualgen, begannen bei der Verstoffwechselung, mithilfe von Kohlendioxid, Wasser und Sonnenlicht, Sauerstoff als Abfallbrodukt ausszuscheiden.

Die effizientere Form der Energiegewinnung durch Photosythese "sprach sich schnell herum" und so bedienten sich später auch die Landpflanzen dieser neuen Methode, sodass sich die Atmosphäre zunehmend mit Sauerstoff anreicherte. Es kam zu einer entscheidenden Wende der Evolution, denn viele der ursprünglichen Organismen konnten sich die sich gegen die zerstörerische Kraft von Sauerstoff nicht wehren und starben aus. Die neuen Organismen machten aus der Not eine Tugend und entwickelten die uns heute bekannte Atmungskette.

Die Naturwisschenschaftler J.Priestley und A. Lavoisier erforschten ab 1771 die Zusammenhänge von Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff in verschiedenen Experimenten mit Mäusen und Feuer und stellten die These auf, dass Sauerstoff lebensnotwendig und CO2 tödlich ist. Noch heute würde die Mehrzahl der Befragten dies uneingeschränkt bestätigen, denn so wird es uns seit Jahrzehnten im Schulunterricht gelehrt.

Das Sauerstoff allerdings entgegen dieser weitverbreiteten Annahme, nicht nur ein lebensnotwendiges, sondern gleichzeitig ein todbringendes Gas ist, konnte ab dem Jahr 1954 nachgewiesen und 2012 bestätigt werden. Diese Aussage wird einige sicherlich erst einmal erschrecken, doch es ist wichtig zu verstehen, dass ein Zuviel an Sauerstoff erheblichen Schaden in unserem Gewebe und Organismus anrichten kann.

Unter dem Phänomen „Sauerstoffparadoxon“ beschreibt der deutsche Wissenschaftler der Biochemie und Molekularbiologie, Prof. Dr. Helmut Sies, die Auswirkungen von oxidativem Stress auf unsere allgemeine Gesundheit. Wissenschaftliche Studien belegen einen direkten Zusammenhang von oxidativem Stress und der Entstehung diverser Zivilisationskrankheiten wie z.B. Bluthochdruck, Arteriosklerose, Diabetes Typ2, koronare Herzinsuffizienz, Alzheimer, Parkinson und Rheuma. Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27095216/

Was ist oxidativer Stress?

Ich versuche dies so kurz und so einfach wie möglich zu erklären:

Im Ramen der Atmungskette entsehen bei der Zellatmung als Nebenprodukt sogenannte reaktive Sauerstoff-Spezies (ROS), besser bekannt als "freie Radikale". Sie haben stark pro-oxidative Eigenschaften und spielen eine wichtige Rolle in der Immunabwehr unseres Körpers. Das Immunsystem nutzt freie Radikale als Teil des oxidativen Abwehrmechanismus, um schädliche Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Parasiten abzutöten.

Im Falle einer Infektion oder Verletzung, aktivert das Immunsystem über bestimmte Moleküle und Zellen die Produktion von ROS. Diese dringen in die Mikroorganismen ein und zerstören hier deren DNA, Proteine und Lipide.

Obwohl freie Radikale eine so wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielen, können sie jedoch auch sehr gefährlich für uns sein, wenn das Gleichgewicht von ROS und wichtigen körpereigenen Antioxidatien aus der Balance gerät. Kommt es zu einer Überzahl an ROS, kann es zu schweren Schäden an körpereigenem Gewebe kommen, was wir als oxidativen Stress bezeichnen. Die Folgen sind ein verstärkter Hautalterungsprozess und die bereits oben genannten, als Zivilisationskrankeiten bekannten Problematiken.

Ungünstige Ernährung, zu wenig Bewegung, Alkohol, Stress, Schlafmangel und vor allem auch ungünstige Atemmuster steigern die Entstehung von ROS.

Feuer und ein rostendes Auto

Eines der bekanntesten Beispiele der Oxidation ist das Rosten von Metall, welches im Laufe der Zeit immer mehr „zerfällt.“

Oxidation ist ein chemischer Prozess, bei dem eine Substanz Elektronen verliert oder Sauerstoff aufnimmt. Bekannte Beispiele für Oxidation sind z.B. der Prozess der Verbrennung oder auch das Rosten von Metall. Feuer braucht Sauerstoff um zu brennen. Bei einer zu heftigen Zufuhr, z.B. durch einen Windstoß, kann jedoch schnell ein unkontrollierbarer Flächenbrand entstehen. Metall, welches im unversehrten Zustand sowohl resistent gegen Sauerstoff als auch gegen Wasser ist, kann jedoch bei kleinsten Schäden im Lack eine Angriffsfläche darstellen und unter dem Zusammentreffen von O2 und H2O zu rosten beginnen.

So ähnlich können wir uns dies auch in unserem Organismus vorstellen, wenn wir vor allem stressbedingt und durch ungünstige Atemgewohnheiten chronisch hyperventilieren. Das erschreckende ist, 90% der westlichen Bevölkerung atmen stressbedingt zu schnell, zu flach und zu viel.

Bewusstes Atmen

ist ein erster wichtiger Schritt, wenn es um die Förderung der allgemeinen Gesundheit geht. Doch selbst die beste (reduzierte) Atmung kann eine ungünstige Ernährung aus Fertigprodukten, übermäßigen Alkohol, Nikotin, Zucker und Fett Konsum bei mangelnder Bewegung nicht ausgleichen. Um der Entstehung und dem Bestehen von oxidativem Stress entgegenzuwirken müssen immer sämtliche Aspekte einer gesundheitsförderlichen Lebensweise in Betracht gezogen werden.

Das Gute ist, du kannst sofort damit beginnen und es kostet dich weder Geld noch Zeit, besser zu atmen, um besser zu leben. Alles Liebe Sonja

Sonnis Site of Life

Sonja Wäger-Kuhn

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